Safety first!

Heute erzähle ich euch etwas über Sicherungs- bzw. Sicherheitsmaßnahmen bei Shootings, auf die ich als Hundefotografin achte. Kein Bild der Welt ist es Wert, den Hund oder andere in Gefahr zu bringen. Um das sicherzustellen, achte ich schon beim Scouting von Locations aber auch vor Ort auf gewisse Dinge, die ich euch hier im folgenden zeigen werde.

Solltet ihr merken, dass euer Fotograf nicht auf solche Sachen achtet, wäre das für mich eine Red Flag. Auch hier gilt wie immer: erkundigt euch schon im Vorfeld, geht mit eurem (gewünschten) Fotografen ins Gespräch und befragt ihn zu seinem Konzept.



Gewässer

So gerne ich Shootings im Wasser anbiete, es ist in unseren Breiten (Berlin/Brandenburg) gar nicht so einfach eine ungefährliche Location zu finden (und wir reden hier noch nichtmal davon, dass sie auch fotogen sein muss).

Wurde nicht in Brandenburg, sondern in Niederösterreich aufgenommen


Blaualgen oder andere Algen, Bakterien usw.

Insbesondere stehende Gewässer sind ein toller Kandidat für Blaualgen oder andere Bakterien, die sich dort in trockenen, heißen Sommern sehr schnell verbreiten. Blaualgen können giftige Stoffe bilden, die bei Hautkontakt zu Reizungen führen und beim Verschlucken zu Krämpfen, Leberversagen oder sogar zum Tod. Man erkennt sie daran, dass sie einen grünlich-bläulichen Film auf der Wasseroberfläche bilden oder es faulig riecht. Wenn man knietief im Wasser steht und seine Füße nicht mehr sieht, sollte man Vorsicht walten lassen. Nicht nur für Hunde, auch für Menschen können die Blaualgen giftig sein.


Abwässer

Ich kenne eine soooo tolle Location bei mir in der Nähe in einem Hundeauslaufgebiet. Leider werden in den kleinen Bach ungefiltert Abwässer geleitet und daher kommt er für ein Shooting nicht infrage. Darauf wird jedoch nur auf einem kleinen Schild hingewiesen, das nicht jeder kennt/sieht. Beim Location Scouting muss man also sicher sein, dass man sich sehr umfassend umgeschaut hat, um so etwas zu vermeiden.

Strömung

Strömungen sind nicht zu unterschätzen. Immer mal wieder hört man in den lokalen Medien entweder von ertrunkenen Hunden oder Menschen, die ertrunken sind, weil sie versucht hatten, ihren in Not geratenen Hund zu retten. In Brandenburg gibts keine reißenden Bergflüsse, trotzdem sollte man, auch z.B. im Urlaub, auf so etwas achten.

Berge

Gut, Berge kommen in Brandenburg jetzt nicht so häufig vor, aber an und an bin ich ja auch mal woanders :D

Absturzgefahr, Geröll

Es ist selbstverständlich in den Bergen IMMER darauf zu achten, dass man nicht abstürzt, die richtige Kleidung (geeignetes Schuhwerk und keine Sneaker usw.) trägt, den Wetterbericht checkt, usw. Beim Wandern in bergigem Gelände stellt lockeres Geröll eine ernstzunehmende Gefahr dar – nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Hunde. Ein falscher Tritt kann schnell zu einem Ausrutscher führen, was schwere Verletzungen zur Folge haben kann. Besonders bei steilen Hängen oder instabilen Untergründen ist Vorsicht geboten.

Um das Risiko zu minimieren, sollte man rutschfeste Wanderschuhe tragen. Ein gut sitzendes Geschirr und eine kurze Leine geben zusätzliche Kontrolle, vor allem beim Abstieg. Achtet darauf, in Serpentinen zu gehen, nicht querfeldein, und macht regelmäßige Pausen, damit sich Mensch und Tier konzentriert bewegen können. Besonders wichtig: Nur Wege wählen, die für Hunde geeignet sind – nicht jeder Pfad ist für Vierbeiner sicher.

Mit guter Vorbereitung und wachsamer Aufmerksamkeit bleibt das Bergerlebnis für alle Beteiligten sicher und schön.

Mein Hund hat, wie übrigens viele andere Hunde, eine gesunde Höhenangst. Er zeigt mir auch deutlich wenn er sich unwohl fühlt. Hier gilt es, unbedingt auf die Körpersprache des Hundes zu hören. Manche sind echte Bergziegen gefangen im falschen Körper, aber wenn mein Hund schon zittert und deutlich zeigt, dass er da weg möchte, dann kann ich ihn nicht zwingen.

Gerade noch so ok für Mochi

Radfahrer / Jogger

Ok, meistens sind eher die Hunde die Gefahr, denn es gibt ja einige, deren Jagdinstinkt bei beweglichen Zielen geweckt wird. Dies frage ich aber vorher beim Kunden ab, wenn ich davon ausgehen kann, dass es auf unserer Shooting Location häufiger zu solchen Begegnungen kommen wird. Wenn ich bspw. ein Shooting in der City habe, muss ich auch immer darauf achten, ob ich Joggern und Radfahrern nicht im Weg bin (entweder ich selbst oder der Hund) - der öffentliche Raum gehört allen und ich kann mich da nicht benehmen als ob mir der Laden gehört. Gegenseitige Rücksichtnahme ist das Stichwort.

Ich versuche Stadtshootings ja generell sehr früh am Morgen zu machen - einerseits wegen des besseren Lichts aber auch, weil da noch nicht so viele andere Menschen unterwegs sind. Jogger sind aber auch um 5 Uhr morgens am Start, die gibts also quasi immer.

Im Regierungsviertel sind IMMER Jogger und Touristen unterwegs

Autos/Verkehr

Bei City Shootings ist natürlich unbedingt darauf zu achten, dass die Location vielleicht nicht an einer vielbefahrenen Hauptstraße ist und der Hund da ungesichert rumspringen kann. Die meisten CityShootings finden bei mir daher mit Leine statt (und weil in den allermeisten Städten ohnehin Leinenpflicht herrscht) - die retuschiere ich dann hinterher raus.

Wildtiere

Wer schonmal plötzlich vor einer Rotte Wildschweine (am besten noch mit Frischlingen) stand, weiß, wie einem da der Stift geht. Es ist hilfreich zu wissen, wann bestimmte Tiere aktiv sind (Brunft, Tag/Nacht Aktivität, Wildwechsel, wann bekommen sie Nachwuchs, usw.). Wenn ich beim Scouten einer Wald-Location z.B. sehr viele Wildschweinspuren sehe, überleg ich mir das vielleicht zweimal.

Auch der Wolf soll nun schon im Eberswalder Gebiet gesehen worden sein.

Bei Hunden mit großem Jagdtrieb ist außerdem vielleicht eine Leinensicherung angesagt, denn die hören und riechen bspw. Rehe sehr viel früher als wir- und schwupps rennt Waldi hinterher. Hasen verkriechen sich vielleicht noch schnell in ihren Bau aber Rehe könnten doch in ihrer Panik auch mal auf eine Landstraße laufen und der Hund hinterher…. In Brandenburgs Wäldern gilt übrigens ganzjährig Leinenpflicht, nicht nur zur Brut- und Setzzeit.

Aber auch in der Stadt können einige ungeahnte Begegnungen mit anderen Tieren passieren. In einer meiner Lieblingslocations, dem Tempelhofer Hafen, gibt es einen Schwan, der ganz schön grantig werden kann, wenn man zu nah am Wasser shootet. Hat man dann noch einen streitlustigen Hund…. Ich hab’s beim Schwan bisher noch nicht drauf ankommen lassen, herauszufinden, wer zuerst einen Rückzieher macht ;-)



Weiter
Weiter

Warum meine Shootings (so viel) Geld kosten – ein Blick hinter die Kulissen